Was Sie zuvor bedenken, zusammenstellen und ermitteln sollten
Niemand macht sich die Entscheidung zu einem Unternehmensverkauf einfach. Doch ist sie getroffen, ist gute Vorbereitung das A und O für einen effizienten Verkaufsprozess in einem möglichst planbaren Zeitrahmen – und auch für den letztlichen Verkaufserfolg. Dabei gibt es vier entscheidende Punkte, die helfen, den Vorbereitungsaufwand einzuschätzen und sinnvoll zu strukturieren.
1. Vorab Wesentliches reflektieren
Auch, wenn die Entscheidung für den Unternehmensverkauf bereits getroffen ist, gibt es noch einiges, das Sie als Inhaber gut reflektieren sollten.
Klarheit schaffen
Dazu gehört auch, Klarheit über die eigenen Zukunft nach dem Verkauf zu schaffen. Denn mit Ihrem Unternehmen lassen Sie auch Ihr gewohntes Leben los. Fragen Sie sich auch, ob Sie einem langwierigen Verkaufsprozess gewachsen sind, der mit zähen Gesprächen und harten Verhandlungen einhergehen kann. Der Verkaufsprozess kann schließlich bis zu 18 Monaten dauern – hält auch Ihr Unternehmen das aus?
Kommunikation mit Mitarbeitern
Wesentlich ist auch die sorgfältige Überlegung, wie Sie mit Ihrem Schlüsselpersonal über den geplanten Unternehmensverkauf kommunizieren. Welche Gründe wollen und welche müssen Sie offenlegen? Wen können und wen müssen und Sie schon in die Vorbereitungen mit einbeziehen? Bedenken Sie, dass Sie für die Zusammenstellung aller nötigen Zahlen und Fakten auf die Mithilfe einiger Mitarbeiter angewiesen sein werden. Und gerade wichtige Führungskräfte sollten Sie auch während des Verkaufsprozesses weiter an Sie und Ihr Unternehmen binden.
2. Zahlen und Fakten zusammenstellen
Kernzahlen zum Unternehmen, Informationen zu Kunden und laufenden Verträgen, Angaben zu Ihren Mitarbeitern: All diese Informationen gilt es bereits vor dem ersten Kontakt mit potenziellen Käufern zusammenzustellen. Denn vieles davon werden Sie für erste Ansprachen und ein ausführlicheres Exposé brauchen. Zum anderen sind die Kennwerte für die Ermittlung eines realistischen Verkaufspreises unerlässlich.
Informationen zum Unternehmen
Die Ergebniszahlen der letzten fünf Jahre bis zum aktuellen Zeitpunkt müssen transparent vorliegen. Ebenso die operative Zahlen, wie zum Beispiel Mengen, Trade-Lanes, Produktsplit und Export- Importanteile. Bereits jetzt sollten Sie auch alle Gründungsdokumente sowie Kauf- oder Pachtverträge für Grundstücke, Gebäude und andere unbewegliche Güter zusammenstellen. Ebenfalls wichtig: Das Erstellen einer kompletten Kundenliste – auch alle noch laufenden Aufträge müssen gesammelt werden. Die Auftragsübersicht wird von jedem Kaufinteressenten für die Due Diligence, die wirtschaftliche, steuerliche und rechtliche Überprüfung Ihres Unternehmens benötigt.
Angaben über das Personal
Natürlich spielen auch Ihre Mitarbeiter beim Unternehmensverkauf eine zentrale Rolle. Zunächst sollten Sie ein aktuelles Organigramm Ihrer Belegschaft anfertigen: Wer arbeitet in welcher Position und mit welchen Kernaufgaben in welcher Abteilung. Im nächsten Schritt benötigen Sie genaue Angaben zu Ihren Mitarbeitern: Ausbildung, Qualifikation – und auch Expertisen und Eignung für Management-Aufgaben. Wesentlich sind hier über aktuelle Gehälter hinaus auch weitere Inhalte der Arbeitsverträge wie Gratifikationsmodelle, Betriebsfahrzeuge und Zusagen über betriebliche Renten.
3. Den Kaufpreis ermitteln
Selbstverständlich ist das schwierig, doch bei der Ermittlung des zu erzielenden Verkaufspreises sollten Sie möglichst emotionslos vorgehen: Hier zählen allein belegbare Fakten, um einen realistischen Wert zu erhalten.
Kritisch hinterfragen
Die Ertragsstärke und Position Ihres Unternehmen sollten Sie kritisch mit dem Markt und Branchenmitbewerbern abgleichen. Ebenfalls sollte nicht nur die Zahl, sondern auch Zustand und Wert der vorhandenen Betriebs- und Geschäftsausstattung, Technik, Anlagen, Fahrzeuge und weiterer wesentlicher Güter genau betrachtet werden. Zur Bewertung des Auftragsvolumens sind neben Art und Umfang auch Werthaltigkeit und Bonitätsgarantie bei laufenden Aufträgen und der Grad der Kundenbindung mit einzubeziehen. Überlegen Sie auch: Welches Geschäft könnte durch einen Unternehmensverkauf bedroht sein?
Verbindlichkeiten berücksichtigen
Auf der anderen Seite sind auch die Verbindlichkeiten aller Art unerlässlich für die Berechnung des Unternehmenswertes: Steuerverpflichtungen sowie Zahlungsverpflichtungen gegenüber Lieferanten sowie Banken unter Einschluss aller Bankverträge wie Kreditverträge – und inklusive eventueller Kreditlinien, monatlichen Zinsbelastungen und Berücksichtigung etwaiger Bürgschaften oder Fördermittel, die zurückzuzahlen sind.
4. Überlegungen zu Käufern und Vereinbarungen
Potenzielle Käufer anvisieren
Wenn Sie sich vorstellen, durch den Unternehmensverkauf Ihr Lebenswerk und auch die Verantwortung für Ihre Mitarbeiter aus der Hand zu geben – welche Art von Käufer erscheint Ihnen dann richtig? Was sind relevante Ausschlusskriterien? Bedenken Sie hier auch Ihren Kundenstamm, die Beziehung zu Auftragnehmern und Partnern sowie den Markt. Welche Käufer- oder Investorengruppen passen dazu und welche nicht?
Vereinbarungen planen
Schon für erste Interessentengespräche bedarf es eindeutiger Vereinbarungen und Erklärungen: Gerade eine Vertraulichkeitserklärung oder auch Verschwiegenheitsvereinbarung, das so genannte Non-Disclosure-Agreement (NDA), sind von äußerster Wichtigkeit. Was sollte diese beinhalten, welche Betriebsinformationen müssen darunter fallen? Es macht Sinn, auch schon zu diesem Zeitpunkt genau zu überlegen, ob es Informationen gibt, die erst bei Vertragsunterzeichnung an einen Käufer übergeben werden können: Dazu zählen Betriebsgeheimnisse wie zum Beispiel Funktionsweise und Technik bestimmter Innovationen.
Unterstützung beim Unternehmensverkauf
Sicher kann diese Checkliste nicht alle Fragen rund um die Planung eines Unternehmensverkaufs klären. Ich beantworte Sie Ihnen gerne persönlich und stehe Ihnen auch für eine unverbindliche Beratung zur Verfügung – kontaktieren Sie mich.